31.08.2015

Der Künstler namens Richard Prince ist bekannt für seine großformatigen Drucke von Instagram Bildern. Er betreibt regelmäßig Ausstellungen in New York, meist auf der Frieze Art Fair. Zudem verkauft er die Bilder für viel Geld.

Was sich künstlerisch anhört, stellt sich allerdings als juristisches Problem heraus. Denn eine Sache hat Richard Prince offensichtlich vergessen, nämlich die Urheber um ihr Einverständnis zu bitten.

Auf einem seiner Instagram Fotos ist die Chefin einer Kosmetikfirma, Doe Deere, zu sehen. Um dem Ganzen vor dem Ausdruck eine persönliche Note hinzuzufügen, versah Richard Prince das Bild in Instagram mit dem Kommentar „no cure, no pay“. Danach machte er auch aus diesem Bild einen Ausdruck. Diesen verkaufte er für 90.000 Dollar.

„Appropriation Art“, so wird die Vorgehensweise genannt, Werke anderer zu kopieren und das Resultat als Kunst zu verstehen. Die Künstler berufen sich dabei auf die Doktrin des „Fair Use“, zu Deutsch der „angemessenen Verwendung“.

Vor Gericht würde grundsätzlich auf den Einzelfall abgestellt werden. Dabei gilt auch wie im deutschen Recht, dass das Material verändert werden muss; das schlichte Übernehmen des Bildmaterials und dessen Verkauf ist dabei nicht erlaubt. Richard Princes Vorgehensweise besteht in dem Ausdruck eines Bildes. Nicht ausgedruckt werden hingegen die Bildkommentare.

Bisher hat sich noch kein Urheber zu dieser Art von Kunst geäußert oder sie unterbunden, sehr zum Vorteil von Richard Prince.

Fakt ist:

Im amerikanischen wie auch im deutschen Recht muss grundsätzlich zuerst das Einverständnis des Urhebers vorliegen, um dessen Bild bearbeiten oder verkaufen zu dürfen. Tut man dies nicht, kann der Urheber nötigenfalls gerichtlich dagegen vorgehen.

Monika Wystup

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