In den letzten Wochen und Monaten riss die Kritik an dem sozialen Netzwerk Facebook nicht ab. Sie wurde eher noch größer. Nun hat das Netzwerk reagiert und nimmt Veränderungen vor, um Falschmeldungen (Fake-News) in Zukunft besser zu bekämpfen.

 

Ausgangslage

Seit langem stellen Fake-News ein Problem in sozialen Netzwerken und generell im Internet dar. Einen neuen Stellenwert erreichte das Phänomen jedoch laut Experten im Zusammenhang mit der US-Präsidentschaftswahl 2016. Der konkrete Vorwurf lautet: Facebook ließ die Verbreitung von Fake-News vor der Präsidentschaftswahl zu und ermöglichte so eine Einflussnahme auf die Wähler in den Vereinigten Staaten. Die so verbreiteten Nachriten haben demnach den Ausgang der Wahl nicht unwesentlich beeinflusst.

Das Medienunternehmen Buzzfeed gab an, in einer Analyse herausgefunden zu haben, dass in den letzten drei Monaten vor der Wahl die meistverbreiteten Falschmeldungen auf Facebook mehr Reichweite erzielten, als die meistverbreiteten Artikel etablierter Medien. Dieses Ergebnis verschärfte die Diskussion über die Stellung von Facebook, als wichtige Informationsquelle und die damit einhergehende Verantwortung, deutlich.

Derzeit wird darüber spekuliert, wer die betreffenden Fake-News verbreitet hat. Laut Buzzfeed sollen hinter den Falschmeldungen bezüglich der US-Wahl mazedonische Jugendliche stecken. Ein Anreiz für das Verbreiten von Fake-News sind die damit zu realisierenden Werbeeinnahmen.

 

Maßnahmen durch Facebook

Marc Zuckerberg bestreitet die Vorwürfe der Kritiker vehement. Das kalifornische Unternehmen reagiert aber trotzdem und stellte vor kurzem einen Maßnahmenkatalog für den US-amerikanischen Markt vor.

Das Unternehmen setzt dabei gleichermaßen auf Experten und die Community. Nutzern wird zukünftig die Möglichkeit gegeben, Posts als Fake-News zu melden. Wird ein verdächtiger Post von genügend Nutzern gemeldet, wird ein Team aus Experten tätig. Sie sollen, laut Facebook, den Wahrheitsgehalt der Meldungen überprüfen. Wird der Wahrheitsgehalt angezweifelt, kann die Meldung mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden. Darüber hinaus soll ein Link angefügt werden, der Hintergründe zu der Überprüfung liefert.

Als weiter Maßnahme soll in Zukunft verhindert werden, dass Falschmeldungen durch bezahlte Werbung „gepuscht“ werden, um sie so mehr Nutzern zugänglich zu machen. Facebook passt außerdem einen Algorithmus an, um Falschmeldungen abzuwerten. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, dass sie bei weniger Nutzern im News-Feed auftauchen. Ein gezieltes Löschen von Fake-News wird es allerdings nicht geben.

 

Fazit

Derzeit ist noch offen, wann die europäischen Nutzer des weltweit größten sozialen Netzwerks von den Neuerungen profitieren können. Denn die neue Strategie wird zunächst nur in den USA erprobt und soll anschließen stetig verbessert und angepasst werden. Indes bezeichnen viele Experten die Maßnahmen als nicht ausreichend. Es ist in der Tat fraglich, ob die Maßnahmen ausreichend sind. Ohne das gezielte Löschen von Falschmeldungen, wird sich das Problem wohl nicht lösen lassen.

                                                                                                                                              Janik Dörr

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