30.05.2015
Wir bewegen uns täglich Im Internet und hinterlassen dort unsere individuellen Spuren. Es ist gleich, ob wir uns auf Webseiten registrieren, um unsere Einkäufe online zu erledigen oder auf Plattformen, die zu den sozialen Netzwerken gehören. Unsere Daten sind dadurch überall verstreut. Während wir uns von Seite zu Seite klicken, machen wir uns meist keine Gedanken darüber, wer den Zugriff auf unsere Daten tatsächlich hat oder unsere Daten weitergibt.
Der Datenschutzaktivist und Jurist aus Wien Max Schrems hegt schon lange die Vermutung, dass das soziale Netzwerk Facebook die Daten angemeldeter User sammelt, ohne vorher die Zustimmung der Personen einzuholen. Weiterhin wirft er der Plattform vor, die Daten zu verkaufen oder diese zumindest an Dritte weiterzugeben.
Im Jahr 2011 reichte er in Irland, dem Europasitz von Facebook, mehrere Beschwerden ein. Als diese ungehört blieben, entschloss er sich, die Beschwerden zurückzunehmen und Klage gegen Facebook beim Landgericht Wien einzureichen.
Aus der ursprünglichen Einzelklage wurde eine Sammelklage. Zunächst wandten sich acht weitere Kläger aus Österreich, Indien und Deutschland an Schrems, danach traten 25.000 Menschen aus aller Welt an ihn heran und weitere 50.000 meldeten sich über das Internet an, um an einer möglichen Klage gegen Facebook teilzunehmen.
Diejenigen, die ihren Schadensersatzanspruch an Schrems abgetreten haben, taten dies in der Hoffnung, er würde den Rechtsstreit gewinnen und sie ausbezahlen. Schrems vertritt damit auch das Interesse von anderen.
Fakt ist:
Wir sind selbst dafür verantwortlich, wie viel wir im Internet von uns preis geben. Dabei müssen wir auch darauf achten, auf welchen Seiten wir uns registrieren und welche Daten dort von uns verlangt werden. In Bezug auf Facebook dürfen wir gespannt sein, wie das Landgericht in Wien entscheiden wird.
Monika Wystup