Whats App ist eines der meistgenutzten Medien zur Datenübertragung geworden. Daten in Form von Nachrichten können ohne zusätzliche Übertragungskosten und über verschiedene Handybetriebssysteme hinweg verschickt werden. An sich ist der Dienst interessant gestaltet, aber wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Laut Whats App werden die Nachrichten nur so lange auf dem Server gespeichert, bis sie vom Empfänger abgerufen werden. Entstehen Probleme bei der Nachrichtenübermittlung, werden die Nachrichten bis 30 Tage gespeichert und danach gelöscht.
Die Handynummern werden verwendet, andere Adressbuchdaten derzeit nicht.
Angesammelte Daten auf dem Server können derzeit noch nicht gelöscht werden. Whats App ist dabei, einen Service einzurichten, der für die Löschung von Kundenaccounts zuständig ist. Bis auf die Rechnungsdaten soll dann alles gelöscht werden können. Diese werden dann erst nach 30 Tagen gelöscht, nachdem der Account auch abgestellt wurde.
Weiterhin werden, nach eigener Aussage von Whats App, keine Daten an Dritte weitergegeben.
Wie bekannt wurde, taten sich jedoch einige Fehler bei Whats App auf.
Der Verschlüsselungsalgorithmus war u.a. zu einfach konstruiert und bot damit Hackern die Möglichkeit, auf Android Geräte zuzugreifen. Für Nutzer von Apple-Produkten hingegen wurde es nur in öffentlichen WLAN-Netzen gefährlich.
Daraufhin fand ein Update statt, das alle Fehler beheben sollte.
Kurz darauf fand der niederländische Student Thijs Alkemade heraus, dass es nach wie vor grobe Sicherheitslücken gebe. Die Verschlüsselungstechnik, die Whats App anwende, sei sehr schwach.
Auch der EDV-Experte Stefan Löffelbein entdeckte weitere Schwachstellen in der Nachrichtenzustellung. Zitat: “Diese Daten werden, wie niederländische Behörden nachgewiesen haben, auf amerikanische Server übertragen, ohne dass man es merkt.”
Dies gab er in einem Interview in der WAZ bekannt.
Wir selbst räumen mit der Installation Whats App viele Befugnisse ein. Zugriffe auf das Mikro, auf die Fotos und auf das Adressbuch mit all seinen Nummern geben wir selbst frei.
Wenige Nutzer nehmen sich vor der Installation die Zeit, sich mit den AGB auseinanderzusetzen. Mit der Installation stimmen wir den AGB zu. Was wenige wissen, ist, dass die Freigabe der Daten dort erwähnt wird. Die AGB sind leider nur auf Englisch zu finden. Hierzu läuft bereits ein Verfahren, das die Übersetzung der AGB anstrebt.
Dieses Thema sollte jeden interessieren. Schließlich geht es um die eigene Privatsphäre, die durchbrochen wird.
Fakt ist:
Zunächst sollten wir uns fragen, ob wir den Dienst Whats App wirklich brauchen. Denn wie festgestellt wurde, bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit unserer Daten.
Es gibt viele weitere Möglichkeiten, Daten kostenfrei zu versenden. E-Mail Programme sind sicherer geworden, die ebenfalls auf Smartphones verwendet werden können.
Für Apple-Produkte gibt es die sogenannte iMessage-Funktion, für Android Geräte wird Threema empfohlen.
Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Risiken er eingehen möchte.
Der Link zum Interview:
http://www.derwesten.de/staedte/hohenlimburg/wie-die-super-wanze-whatsapp-die-privatsphaere-aushoehlt-id8973421.html
MonikaWystup